September 2025

alluvia und neustark intensivieren Kooperation: Eine neue CO₂-Speicheranlage geht in Betrieb

Die Anlage in Mattstetten bei Bern speichert pro Jahr ca. 600 Tonnen biogenes CO₂ in Abbruchbeton dauerhaft und kreiert dadurch wichtige Negativemissionen.

Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme einer CO₂-Speicheranlage in Biberist im Sommer 2023 setzen wir gemeinsam mit Carbon-Removal-Jungunternehmen neustark , die Zusammenarbeit fort.

Die neue Anlage in Mattstetten bei Bern wird jährlich bis zu 600 Tonnen CO₂ dauerhaft in Abbruchbeton speichern. Das CO₂ wird bei der Biogasanlage der ara Region Bern AG (arabern) lokal abgeschieden und damit aus der Atmosphäre entfernt. Danach wird es in der Anlage in Mattstetten im Betongranulat dauerhaft gespeichert, wodurch Negativemissionen generiert werden.

Die Transportwege zwischen CO₂-Quelle, der Speicheranlage und dem Endprodukt sind äusserst kurz: Das CO₂ wird in nur vierzehn Kilometern Distanz abgeschieden und dauerhaft in Abbruchbeton aus Rückbauten aus der Region gespeichert. Der mit CO2 angereicherte Abbruchbeton wird anschliessend für die Herstellung des eigenen Recyclingbetons von alluvia verwendet: green in grey carbo.

“Dank dem Standort der Speicheranlage können wir den Kreis zwischen Abbruch, CO2-Speicherung und Auslieferung unserer Produkte noch enger schliessen. So erfüllen wir zentrale Vergabekriterien der Stadt Bern für nachhaltige Bauprojekte”, meint Gerd Aufdenblatten, Geschäftsführer von alluvia. “Bei alluvia ist Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft unser Fundament. Im Bereich Netto-Null installieren wir an unseren Standorten Photovoltaikanlagen, unsere Fahrzeugflotte wird kontinuierlich elektrifiziert und die nun verstärkte Kooperation mit neustark unterstreicht unsere Philosophie, dass Kreislaufwirtschaft ein unabdingbarer Schlüssel zum Erfolg ist. Wir versorgen die Wirtschaft mit nachhaltigen und qualitativ hochstehenden Baustoffen – nun müssen Projektentwickler diese konsequent einsetzen.” Johannes Tiefenthaler, Mitgründer und Co-CEO von neustark ergänzt: “Mit dieser Lösung können wir nicht nur deutlich kreisläuffähiger bauen, sondern machen darüber hinaus den grössten Abfallstrom der Welt zu einer wirksamen CO₂-Senke.”

Die CO₂-Speicheranlage ist fest im Recyclingplatz in Mattstetten integriert. Das Herzstück der Anlage, die Reaktionskammer, wurde neu konzipiert: Sie besteht aus einer Box, welche sich mittels einer Plane schliessen lässt, um das CO₂ kontrolliert und effizient im Material zu binden. Während der intensiven Testphase im Juli speicherte die Anlage bereits beeindruckende 45 Tonnen CO₂.

Über die Technologie

Biogenes CO₂ wird in Biogasanlagen abgeschieden, verflüssigt und anschliessend zu einem lokalen Recyclingpartner transportiert, der eine von neustark entwickelte Speicheranlage betreibt. Bei der Neustark-Anlage werden Abbruchbeton und das CO₂ in einer Reaktionskammer zusammengebracht. Das Calciumoxid (CaO) das sich im Zement des Abbruchbetons befindet reagiert dabei mit dem CO₂. Durch die chemische Reaktion wird das CO₂ innerhalb von wenigen Stunden zu Kalkstein (CaCO3), der sich dauerhaft an den Poren und der Oberfläche des Materials bindet. Durch den Prozess werden Negativemissionen erzeugt und für jede aus der Atmosphäre entfernte Tonne CO2 wird ein Zertifikat ausgestellt. Unternehmen mit ambitionierten Klimazielen wie beispielsweise Microsoft kaufen diese Zertifikate, um ihre schwer vermeidbaren Emissionen auszugleichen.